CONN Artist 10M / 6M

"Ladyface" oder "Naked Lady" werden diese Conn genannt. Nicht nur der Sound ist phänomenal. Sehr gute Intonation und flinke Mechanik zeichnen diese Jazz- Hörner aus.

Verschiedene Versionen des "Ladyface"

Transitional / RTH / STH

In der Übergangszeit vom Chu Berry zum Ladyface gab es verschiedene Transitional- Modelle. Interessant sind jene, die schon die modernere Mechanik vom Ladyface hatten, das heisst beide Trichterklappen auf einer Seite. Transitional Altos gab es schon ab 1930, Tenöre mit der moderneren Mechanik erst ab 1935.

RTH (rolled tone holes, gerollte Tonlöcher)
Bis 1948 (Etwa Seriennummer 327’000) hatten alle Conn gerollte Tonlöcher. Auf den Rand des Tonlochs wird ein Ring aufgelötet. Ich glaube nicht, dass dies einen Einfluss auf den Ton hat. Es zeigt aber, wie
aufwändig und detailversessen diese Hörner produziert wurden.

STH (straight tone holes, gerade Tonlöcher)
Ab 1948 hatten alle Conn normale, gerade
Tonlöcher. Die Öse zum einhaken des Halsbändels ist neu hufeisenförmig, statt kreisförmig. Diese «neuen» Conn sind immer noch sehr, sehr gut. Sie klingen
etwas feiner und sprechen leichter an als die «alten» Conn.

Ab 1956 (Seriennummer 570'000) wurden die Conn immer schlechter gebaut. 
Alle Conn vor 1955 sind uneingeschränkt zu empfehlen.

Konstruktion des Tisches für den linken kleinen Finger

Gute, aber altmodische Mechanik

Die Mechanik des Conn Artist ist sehr gut und ermöglicht virtuoses Spiel. Sie ist im Prinzip genau gleich aufgebaut, wie bei einem modernen Saxophon. Bis auf eine Ausnahme: Die Taster für den linken kleinen Finger sind "nach innen gerichtet" angebracht. Wer ein modernes Sax gewohnt ist muss sich umgewöhnen.

Man gewöhnt sich schnell an diese Anordnung. Ich finde sie sogar flinker als die moderne Anordnung. Einzig das tiefe C# (cis) braucht mehr Kraft zum Drücken als die anderen Drücker. 

Das Umgewöhnen ist nicht schwierig, aber der ständige Wechsel zu einer modernen Mechanik bringt sicher einige Unsicherheiten ins Spiel. 

Der Wechsel zum Conn bedeutet also eine Abkehr vom modernen Saxophon. Andererseits kann der erfahrene Connist mühelos mit einer ganzen Reihe von sehr guten Vintage Hörnern spielen:

Conn Chu Berry, Buescher, Holton, Martin

Buffet Crampon (Super) Dynaction, SA 18, SA 20

King Super 20 Serie 1, Keilwerth Toneking, Kohlert 57

Dolnet, Noblet, SML, Pierret

Hintergrundwissen

Alle Modelle identifizieren

"Big Sound Saxophon" ist ein Sachbuch für den Musiker. 11 Top Modelle werden detailliert vorgestellt. Es wird genau erklärt, wie man erkennen kann, ob ein Instrument und ein S- Bogen original ist.

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Angebot bei "hugjazz"

Viele "Ladyface" Altos und Tenöre finden Sie im Angebot meiner Werkstatt.
Alle Instrumente sind aufwändig renoviert und verbessert.